Dienstag, 29. April 2008

Wir prophezeihen von Christus

Zeugen Christi im Zweiten Buch Nephi
Der Herr hat sich immer mehrerer Zeugen bedient, um sein Wort und seine Macht auf der Erde aufzurichten. Wir sind unter anderem deshalb auf die Erde gekommen, weil wir geprüft werden sollen - wir müssen beweisen, daß wir an Gott glauben und seine Gebote auch dann halten, wenn wir uns nicht mehr in seiner Gegenwart befinden (siehe Abraham 3:25). Um uns dabei zu helfen, hat er laut Elder Bruce R. McConkie „das Gesetz der Zeugen bestimmt, nämlich das Gesetz, wonach er sich Propheten und rechtschaffenen Männern offenbart und sie aussendet, damit sie seine Gesetze verkünden und Zeugnis von seiner Wahrheit und von seinem Gottsein geben”. (The Promised Messnah: The First Coming of Christ, Salt Lake City, 1978, Seite 84.)
Im Zweiten Buch Nephi belegt Nephi anhand des Gesetzes der Zeugen, daß Christus kommen und alle Menschen erlösen werde: „Meine Seele erfreut sich daran, meinem Volk die Wahrheit des Kommens Christi zu bestätigen... .
Und meine Seele erfreut sich daran, meinem Volk zu bestätigen, daß alle Menschen zugrunde gehen müßten, wenn Christus nicht käme.” (2. Nephi 11:4,6).
Nephi verwies vor allem auf Jesaja und Jakob und sagte: „Darum will ich ihre Worte meinen Kindern kundtun, um ihnen zu bestätigen, daß meine Worte wahr sind. Darum, so hat Gott gesprochen, will ich mein Wort durch das Wort von dreien bestätigen. Doch Gott schickt noch weitere Zeugen, und er bestätigt alle seine Worte.” (2. Nephi 11:2,3.) Im Zweiten Buch Nephi werden allerdings mehr als drei Zeugen aufgeführt, denn Nephis Buch beginnt ja mit dem Zeugnis seines Vaters Lehi.
Im Zweiten Buch Nephi finden wir also kaum geschichtliche Angaben. Mit Ausnahme des kurzen Berichts über den Tod Lehis und die Trennung der Nephiten und der Lamaniten (siehe 2. Nephi 4:12, 13; 5:1-34) stellt das Zweite Buch Nephi eine Sammlung der Schriften vierer Zeugen dar, nämlich Lehi, Jakob, Jesaja und Nephi, von denen jeder vom Erlöser und von seinem Wirken Zeugnis gibt. Es ging ihnen in erster Linie darum, von ihm Zeugnis zu geben. Nephi hat geschrieben: „Wir reden von Christus, wir freuen uns über Christus, wir predigen Christus, wir prophezeien von Christus, und wir schreiben gemäß unseren Prophezeiungen, damit unsere Kinder wissen mögen, von welcher Quelle sie Vergebung ihrer Sünden erhoffen können.” (2. Nephi 25:26.)
Das Wichtigste, was die genannten vier Zeugen zu sagen haben, ist folgendes: Der Messias, nämlich der Heilige Israels, wird alle Menschen erlösen - jeden einzelnen und die gesamte Menschheit. Damit stehen sowohl sein Erstes als auch sein Zweites Kommen in Zusammenhang. In der Mitte der Zeit wird der Herr die Menschen durch sein Sühnopfer und seine Auferstehung erlösen, und in den Letzten Tagen wird er das zerstreute Israel aus dem Abfall vom Glauben erlösen und es zur Christuserkenntnis wiederherstellen.

Lehis Zeugnis vom Erretter (Siehe 2. Nephi 1:1-4:12)
Lehi geht in seinen Lehren, die sein Sohn Nephi schriftlich festgehalten hat, immer wieder auf den Messias ein. Er ermahnt seine Nachkommen folgendermaßen: Wenn „sie den Heiligen Israels, den wahren Messias, ihren Erlöser und Gott, verwerfen, siehe, dann wird das Strafgericht dessen, der gerecht ist, auf ihnen sein” (2. Nephi 1:10).
Lehis Zeugnis vom Sühnopfer: Als Lehi seinen Sohn Jakob unterwies, sprach er auch über die Erlösung, die „im heiligen Messias und durch ihn“ (2.Nephi 2:6) bewirkt wird. Lehl hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, daß man das Sühnopfer verstehen lernt: „Wie wichtig ist es daher, daß den Bewohnern der Erde all dies verkündet wird.” (2. Nephi 2:8.) Was ist unter „all dies” zu verstehen? Darunter ist zu verstehen, daß niemand bei Gott wohnen kann, es sei denn durch das Verdienst, die Barmherzigkeit und die Gnade des Messias, der sein Leben niedergelegt und wieder aufgenommen hat (siehe 2 Nephi 2:8). Um das Sühnopfer zu erklären, verwies Lehi auf die Auswirkungen des Falls und darauf, daß es in allem einen Gegensatz geben muß, denn erst das hat dem Menschen die Entscheidungsfreiheit ermöglicht. (Siehe 2. Nephi 2:15,16.) Die Erlösung, die der Erretter für uns bewirkt hat, hat dem Menschen also die Möglichkeit gegeben, Gut von Böse zu unterscheiden und Freiheit und ewiges Leben zu wählen. (Siehe 2. Nephi 2:26,27.)
Lehis Zeugnis von der Wiederherstellung: Als Lehi seinen letztgeborenen Sohn namens Josef unterwies, sprach er auch über das Erlösungswerk, das der Herr in den Letzten Tagen vollbringen werde. Lehi zitierte die Prophezeiungen seines Ahnvaters Josef, der nach Ägypten verkauft worden war. Ihm hatte der Herr verheißen, daß er einen Seher erwecken werde, der den gleichen Namen tragen und den Nachkommen Josefs die Bündnisse zur Kenntnis bringen sollte, die der Herr mit ihren Vätern gemacht hatte. (Siehe 2. Nephi 3:7,15.) Außerdem wollte der Herr diesem Seher die Macht geben, die Worte der Nachkommen Josefs von Ägypten bekanntzumachen, so als ob sie ihnen aus dem Staube zuriefen. (Siehe 2. Nephi 3:11-12, 12,19-21.) Diese Worte finden wir heute im Buch Mormon, und drei der Nachkommen Josefs, die aus dem Staube rufen, sprechen im Zweiten Buch Nephi zu uns, nämlich Lehi, Jakob und Nephi.
Am Ende seines Lebens gab Lehi Zeugnis von der Verheißung des Herrn, daß Lehis Nachkommen nicht zugrunde gehen, sondern schließlich doch gesegnet würden. Siehe 2. Nephi 4:5-9.) Wir, die wir im Zeitalter der Wiederherstellung leben, erleben mit, wie sich dieser Segen erfüllt.

Jakobs Zeugnis vom Erretter (2. Nephi 6,9,10)
Jakob sprach in erster Linie über die Verbindung des Herrn zu seinem Volk. Er lehrte aus der heiligen Schrift, und zwar die Worte Jesajas (siehe 2. Nephi 6:5-7, 16-18; 7:1-8:25.) Was Nephi uns von seinen Worten überliefert hat, stammt wohl aus zwei aufeinanderfolgenden Tagen; wahrscheinlich fand damals irgendeine Art von religiöser Zusammenkunft statt.
Jakobs Zeugnis von der Wiederherstellung: Jakob hat darauf hingewiesen, daß die Nephiten zum Haus Israel gehörten und daß das wirkliche Volk des Herrn auf den Messias wartet — sowohl auf sein Erstes als auch sein Zweites Kommen. (Siehe 2. Nephi 6:5,13,14.) Er verhieß, daß der Herr einmal alle Mitglieder des Hauses Israel in das Land ihres Erbteils sammeln werde und daß sie dort „zur Erkenntnis ihres Erlösers kommen” sollten (siehe 2. Nephi 6:11). Diese Verheißung untermauerte er mit einer Prophezeiung Jesajas, die ein ganzes Kapitel in Anspruch nimmt. (Siehe Kapitel 8.) Außerdem wiederholte er die Frage, die der Herr dem Jesaja gestellt hatte, nämlich: „Ist denn meine Hand zu kurz geworden, zu erlösen, habe ich denn keine Macht, zu befreien?” (2. Nephi 7:2.) Die Antwort lautet natürlich nein, und Israel kann vertrauensvoll sagen: „Denn der Herr Gott wird mir helfen, darum werde ich nicht zuschanden werden.” (2. Nephi 7:7.) Dann erklärt Jakob, daß das Bundesvolk „der wahren Kirche und Herde Gottes wiedergewonnen” werde (siehe 2. Nephi 9:2).
Am zweiten Tag gab Jakob Zeugnis, daß Gott den Israeliten, die das erlangen wollten, „was ihnen die wahre Erkenntnis von ihrem Erlöser bringen” konnte, zu einem späteren Zeitpunkt gnädig sein wollte.(Siehe 2. Nephi 10:2.) Das, was ihnen diese Erkenntnis schenken konnte, ist die Sammlung des zerstreuten Israels, das nach der langen Diaspora in das verheißene Land seines Erbteils geführt werden wird. (Siehe 2. Nephi 10:7,10,11,18,19.)
Jakobs Zeugnis vom Sühnopfer: Jakob hat auch darüber gesprochen, daß sein Volk geistig erlöst werden mußte, weil sonst sein Fleisch hätte „hinsinken müssen, um . . . sich nie wieder zu erheben” und sein Geist dem Teufel gleich geworden wäre, „aus der Gegenwart unseres Gottes ausgeschlossen” (2. Nephi 9:7,9). Aber der Herr hat sein Volk erlöst, indem er es ihm ermöglichte, der Gewalt dieses furchtbaren Ungeheuers, nämlich des Todes und der Hölle, zu entrinnen. (Siehe 2. Nephi 9:10,19.) Das Sühnopfer und die Auferstehung des Herrn sollten die Auferstehung aller Menschen ermöglichen und sie vor den Richterstuhl des Heiligen Israels führen. (Siehe 2. Nephi 9:12-15.) Damit wir im Gottesreich errettet werden können, hat der Herr uns geboten, umzukehren, uns taufen zu lassen und an Jesus Christus zu gauben. (Siehe 2. Nephi 9:23.) Und zum Schluß hat Jakob gesagt: „Darum möge Gott euch durch die Macht der Auferstehung vom Tod erwecken, auch vom immerwährenden Tod durch die Macht der Sühne, damit ihr in das ewige Reich Gottes aufgenommen werden könnt.” (2. Nephi 10:25.)

Jesajas Zeungis vom Erretter (2. Nephi 7,8,12-24,27)
Nephi untermauerte sein eigenes Zeugnis vom Erlöser sowie das Zeugnis von Lehi und Jakob, indem er das zitierte, was Jesaja über das Kommen des Erretters und die Erlösung Israels in den Letzten Tagen prophezeit hatte. „Damit sie aber noch eindringlicher bewegt seien, an den Herrn, ihren Erlöser, zu glauben, las ich ihnen vor, was der Prophet Jesaja geschrieben hatte.” (1. Nephi 19:23.) Monte S. Nyman hat herausgefunden, daß sich von den 425 Versen, die aus dem Buch Jesaja zitiert werden, 391 auf irgendeine Art mit der Mission oder den Wesensmerkmalen des Erretters beschäftigen. (Siehe „Great Are the Words of Isaiah”, Salt Lake City, 1980, Seite 7.)
Jesajas Zeugnis von der Wiederherstellung: Jesaja besaß ein festes Zeugnis vom Herrn. Er prophezeite von der herrlichen Zukunft Israels und verglich seine bisherige Widerspenstigkeit und Sündhaftigkeit mit der späteren Erlösung. (Siehe 2. Nephi 13 und 14.) Er verkündete, daß der Tag kommen werde, wo alle Nationen zu Israel hinströmen und dort Frieden und Gerechtigkeit erwarten würden. (Siehe 2. Nephi 12:2-4.) Dazu mußte der Herr allerdings erst seine Hand heben, um den Überrest Israels zu schützen und den Nationen ein Panier aufzustellen. (Siehe 2. Nephi 21:11,12.) Der Herr wollte einen mächtigen Gottesknecht berufen, dem der Geist Weisheit und Erkenntnis, Rat und Macht sowie großes Wissen schenken sollte. Dieser Knecht sollte das Panier der Sammlung aufrichten und damit schließlich zur Einleitung des Millenniums beitragen.
Jesajas Zeugnis vorn Sühnopfer: Das Zeichen des ersten Kommens des Herrn sollte darin bestehen, daß eine Jungfrau schwanger wurde und ihr Kind Immanuel nannte, nämlich „Gott mit uns”. Die Geburt des Erlösers sollte entgegen der Erwartungen vieler „zum Stolperstein und Fels des Anstoßes den beiden Häusern Israel" werden (siehe 2. Nephi 18:14). Trotzdem sollte sie den Menschen, die in Finsternis lebten, ein großes Licht sein. Seine Herrschaft sollte von Frieden und Gerechtigkeit gekennzeichnet sein und für immer bestehen. (Siehe 2. Nephi 19:2,6,7.)
Jesajas Zeugnis vom Sühnopfer, das Nephi in seinem Buch zitiert, ist eng mit der Erlösung Israels in den Letzten Tagen verknüpft. Seine Prophezeiungen, nämlich daß der Herr „den Schmutz der Töchter Zions” wegwaschen (siehe 2. Nephi 14:4) und das „Übeltun” der Menschen wegnehmen werde (siehe 2. Nephi 16:7), stehen im Zusammenhang mit den Ereignissen, die das Zweite Kommen des Herrn begleiten. Nephi wußte, daß Jesajas Prophezeiungen für sein Volk schwer zu verstehen, aber dennoch von großem Wert waren. (Siehe 2. Nephi 25:1-3.) Deshalb legte er sie ihnen anhand seiner Prophezeiungen in den letzten Kapiteln des Zweiten Buches Nephi aus. Nephi wußte auch, wie wichtig Jesajas Prophezeiungen für die zukünftigen Leser waren: „Ich weiß, daß sie in den letzten Tagen von großem Wert für dieses sein werden; denn an dem Tag wird es sie verstehen, darum habe ich sie zu seinem Besten niedergeschrieben.” (2. Nephi 25:8.)

Nephis Zeugnis vom Erretter (2. Nephi 11,25,26,28-33)
Nachdem Nephi die Zeugnisse von Lehi, Jakob und Jesaja aufgeführt hatte, schrieb er: „Ich fahre mit meiner eigenen Prophezeiung fort.” (2. Nephi 25:7.) Wie die anderen Zeugen prophezeite auch Nephi sowohl vom irdischen Wirken des Erretters als auch von der Erlösung Israels in den Letzten Tagen. Die drei anderen Zeugen hatten ihrem Zeugnis ihren unverwechselbaren Stil aufgeprägt, und Nephi tat das gleiche. Seine Prophezeiung zeichnete sich durch Klarheit aus, so daß kein Mensch irren konnte. (Siehe 2. Nephi 25:4,7.)
Nephis Zeugnis vom Sühnopfer: Nephi begann sein Zeugnis vom Erretter mit der folgenden Prophezeiung: „Sie werden ihn kreuzigen; und wenn er drei Tage lang in einem Grab gelegen hat, wird er von den Toten auferstehen — mit Heilung an seinen Flügeln; und alle, die an seinen Namen glauben, werden im Reich Gottes errettet sein.” (2. Nephi 25:13.) Nephi erklärte den Nephiten auch, daß der Herr ebenfalls bei ihnen wirken werde, daß er ihnen erscheinen und sie heilen werde und daß anschließend drei Generationen lang Frieden herrschen werde. (Siehe 2. Nephi 26:9.) Außerdem legte er ihnen den Weg, der zur Errettung führt, nämlich „die Lehre von Christus” (2. Nephi 31:2), ausführlich dar. Wer sein Jünger sein wollte, mußte dem Beispiel des Gottessohnes nacheifern, indem er sich taufen ließ und den Heiligen Geist empfing. Anschließend mußte er mit Liebe und Hoffnung vorwärtsstreben und bis ans Ende ausharren, wo der Vater zu ihm sprach: Du wirst „ewiges Leben haben”. ((Siehe 2. Nephi 31:5-20.)
Nephis Zeugnis von der Wiederherstellung: Nephi sah den Tag vorher, wo der Herr seine Hand „zum zweitenmal” heben würde, „um sein Volk aus dessen verlorenem und gefallenem Zustand wiederherzustellen” (2. Nephi 2:25:17). Jesus Christus sollte sich der Welt in den Letzten Tagen offenbaren (siehe 2. Nephi 26:12-14) und alle Menschen — „schwarz oder weiß, geknechtet oder frei, männlich oder weiblich”, Heiden, Juden und die Andern — sollten zu ihm kommen. (Siehe 2. Nephi 26:33.)
Zu seinen größten Taten zählte auch ein Buch, das in alter Zeit von einem Volk geschrieben und teilweise versiegelt wurde und das Offenbarung von Gott enthält. (Siehe 2. Nephi 27:6-10.) Das Gesetz der Zeugen erstreckte sich auch auf dieses Buch, denn niemandes Auge sollte es sehen, „außer daß drei Zeugen es durch die Macht Gottes erblicken werden und dazu noch der, dem das Buch gegeben wird”, sowie einigen wenigen — „gemäß dem Willen Gottes”, die den Menschenkindern von seinem Wort Zeugnis geben sollten.
Das Gesetz der Zeugen soll auch für das Gotteszeugnis in den Letzten Tagen gelten: „Wißt ihr denn nicht, daß das Zeugnis zweier Nationen für euch ein Beweis ist, daß ich Gott bin?” (2. Nephi 29:8.) Die Bibel allein reichte nicht aus, deshalb wollte der Herr sein Wort durch das Buch Mormon untermauern. (Siehe 2. Nephi 29:3-7,12,13.)
Nephi hat deutlich gemacht, daß der Herr uns Beweise für Geistiges an die Hand gegeben hat. Er hat uns genug Zeugen geschenkt, unter anderem auch den Heiligen Geist, der es uns ermöglicht, den Zeugnissen im Zweiten Buch Nephi unser eigenes Zeugnis hinzuzufügen.
Bruce A. Van Orden, Februar 1992

Bruce A. Van Orden ist Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der Brigham-Young-Universität in Provo. Er dient als hoher Rat im Pfahl 2 der Brigham-Young-Universität.

Mittwoch, 16. April 2008

Neue Erkenntnisse über das Leben und die Lehren Jesu

Durch die Offenbarungen, die der Prophet Joseph Smith erhalten hat, haben die Mitglieder der Kirche viele neue Erkenntnisse in bezug auf Jesus Christus gewonnen.Jesus-Bild1
Wir wissen beispielsweise, daß Jesus im vorirdischen Dasein erwählt wurde, daß er auf Weisung Gottes des Vaters Welten erschuf, daß er, schon bevor sein sterbliches Leben begann, den Propheten in der Alten und der Neuen Welt erschien und ihnen Weisungen gab, daß er als auferstandenes Wesen vielen Menschen in der Neuen Welt erschien, daß er 1820 mit Gott dem Vater erschien und Joseph Smith als Propheten berief und daß er zur festgesetzten Zeit vor aller Welt wiederkommen wird.
Darüber hinaus haben wir wesentliche neue Erkenntnisse bezüglich des irdischen Wirkens Jesu Christi. Die nachfolgende Zusammenstellung ist eine Auswahl aus diesen neuen Erkenntnissen, die die Heiligen der Letzten Tage dank der Offenbarungen und zusätzlichen heiligen Schriften, die der Prophet Joseph Smith erhalten hat, haben. Einiges davon stammt aus der Übertragung von Texten aus der King-James-Bibel durch den Propheten; diese Übertragung, heute bekannt als die Joseph-Smith-Übertragung, war ein Werk, das er als einen „Zweig seiner Berufung” beschrieb (siehe History of the Church, 1:238), ein Gedanke, der im achten Glaubensartikel unterstrichen wird: ,Wir glauben, daß die Bibel, soweit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist." In diesem Artikel wird Joseph-Smith-Übertragung mit JSÜ abgekürzt.
Die nachfolgend aufgeführten Abhandlungen der jeweiligen Textberichtigungen und Ergänzungen durch den Propheten Joseph Smith sind notwendigerweise kurz. Studieren Sie, wenn Sie die einzelnen Punkte lesen, auch die betreffenden Verse in Ihrer Bibel, damit Ihnen der Zusammenhang klar wird.
Marias Lobgesang. Maria freut sich mit ihrer Cousine Elisabet über das Kind, das sie trägt - den Sohn Gottes (Lk 1:39-65)
1. In der Neuen Welt gab es Zeichen für die Geburt Jesu.
In der Alten Welt sahen Sterndeuter „seinen Stern” (siehe Matthäus 2:2). In der Neuen Welt ereignete sich etwas anderes, das dem aber entsprach, wie im Buch Mormon, das von Joseph Smith übersetzt worden ist, berichtet wird. Fünf Jahre vor der Geburt des großen Erlösers prophezeite Samuel, der lamanitische Prophet, für die Zeit seines Kommens: „Es werden große Lichter am Himmel sein, so sehr, daß es in der Nacht vor seinem Kommen keine Finsternis geben wird....
Darum wird es einen Tag und eine Nacht und einen Tag geben, als sei es ein einziger Tag und gebe es keine Nacht....
Und siehe, es wird ein neuer Stern aufgehen, wie ihr einen solchen nie gesehen habt” (Helaman 14:3-5).
„Und es begab sich: Die Worte ... erfüllten sich.” (3 Nephi 1:15.)

2. Einige Zeit nach der Geburt Jesu kamen Sterndeuter.
Die Zeit verging, und noch zur Zeit des Königs Herodes kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem. Die JSÜ verdeutlicht, daß sie fragten, wo sie das Kind, das geboren war, finden könnten. Die Sterndeuter bezeichneten das Kind als den Messias der Juden (siehe JSÜ, Matthäus 3:1,2; vergleiche Matthäus 2:2) und nicht als den König der Juden.
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Als König Herodes ihre Worte hörte, ließ er alle Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammenkommen und erkundigte sich, welchen Ort die Propheten als Geburtsort Christi angegeben hatten. Die JSÜ fügt hinzu, daß Herodes große Angst hatte, daß er aber den Propheten nicht glaubte. (Siehe JSÜ, Matthäus 3:4; vergleiche Matthäus 2:4.)

3. Neue Erkenntnisse bezüglich der Jugend Jesu.
· Als Jesus 12 Jahre alt war, fand Maria ihn im Tempel bei den Gesetzeslehrern. Die meisten Bibelübersetzungen sagen aus, daß Jesus den Lehrern „zuhörte” und ihnen „Fragen stellte”. Aber die JSÜ sagt deutlich, daß die Lehrer Jesus zuhörten und ihm Fragen stellten. (Siehe JSÜ, Lukas 2:46.)
· „Selbst Jesus, der Sohn Gottes”, sagte der Prophet Joseph Smith, „mußte ... oftmals mit seinen Gefühlen zurückhalten, um sich und seine Anhänger nicht zu gefährden. Er mußte die rechtschaffenen Absichten verbergen, die er hinsichtlich vieler Belange, die seines Vaters Reich betrafen, im Herzen trug. Schon als er noch ein Knabe war, besaß er alle Intelligenz, die ihn befähigt hätte, das Reich der Juden als Herrscher zu regieren, und er konnte schon damals mit den weisesten und scharfsinnigsten Gesetzeslehrern und Theologen vernünftig diskutieren und ihre Theorien und Gebräuche im Vergleich zu seiner eigenen Weisheit als etwas Törichtes hinstellen. Er war aber eben noch ein Knabe, und es fehlte ihm die Körperkraft, sich gegen Angriffe zu wehren, und er war der Kälte, dem Hunger und dem Tod unterworfen.” (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 399f.)
• Aus der JSÜ erfahren wir, daß Jesus mit seinen Brüdern aufwuchs, an Stärke zunahm und Gott viele Jahre diente, bis die Zeit seines Wirkens kam, daß er seinem Vater (Josef) diente und nicht wie andere Menschen redete und daß er niemanden brauchte, der ihn unterwies. (Siehe JSÜ, Matthäus 3:24-26.)

4. Als Antwort auf Marias Bitte auf dem Hochzeitsfest fragte Jesus sie, wie er helfen könne. In den meisten Bibelübersetzungen erscheint die Antwort, die Jesus seiner Mutter Maria gab, als sie ihn hei der Hochzeit von Kana um Hilfe bat, etwas unfreundlich: ,Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen." (Johannes 2:4.) In der JSÜ sind die Worte Jesu wesentlich höflicher. Er sagt, er wolle tun, was sie wünsche, denn seine Stunde sei noch nicht gekommen. (Siehe JSÜ, Johannes 2:4.)

5. Jesus ging in die Wüste, um mit Gott zu sprechen. Die meisten Bibelübersetzungen besagen, daß Jesus in die Wüste ging, um vom Teufel in Versuchung geführt zu werden, wohingegen die JSÜ besagt, daß Jesus hinging, um mit Gott zu sein. (Siehe JSÜ, Matthäus 4:1.) Erst nachdem Jesus 40 Tage gefastet und mit Gott gesprochen hatte, blieb er den Versuchungen des Teufels überlassen (siehe JSÜ, Matthäus 4:2).
Allerdings hatte der Satan bereits in den 40 Tagen danach getrachtet, ihn zu versuchen. (Siehe JSÜ, Markus 1:10,11.)

6. Der Geist nahm Jesus mit nach oben auf den Tempel.· Der Herr offenbarte Joseph Smith, nicht der Satan, sondern der Geist habe Jesus nach Jerusalem geführt und ihn oben auf den Tempel gestellt. (Siehe JSÜ, Matthäus 4:5.) Erst dann sei der Teufel zu ihm gekommen. (Siehe JSÜ, Matthäus 4:6; siehe auch JSÜ, Lukas 4:9.)
· Dementsprechend offenbarte der Herr, daß nicht der Satan Jesus auf einen hohen Berg geführt hat, sondern daß Jesus im Geist war und der Geist ihn mitnahm und ihm die Reiche der Welt zeigte. Dann kam der Teufel und sagte Jesus, er werde ihm all dies geben. (Siehe JSÜ, Matthäus 4:8,9; siehe auch JSÜ, Lukas 4:5.)
·
7. Jesus taufte. Die meisten Übersetzungen besagen, daß Jesus selbst nicht taufte, doch die JSÜ erklärt, daß Jesus es doch tat — allerdings nicht so häufig wie seine Jünger. Er gewährte ihnen zu taufen — als Beispiel dafür, daß sie einander dienen sollten. (Siehe JSÜ, Johannes 4:3,4.)

8. Die Pharisäer suchten Jesus schon in der Anfangszeit seines Wirkens zu töten. Laut den meisten Übersetzungen fand der früheste überlieferte Versuch, Jesus zu töten, bei Nazaret statt, und zwar kurz vor dem Beginn seines bedeutenden Wirkens in Galiäa. Die JSÜ jedoch offenbart, daß bereits während seines früheren Wirkens in Judäa die Phasisäer nach einer Möglichkeit suchten, Jesus zu töten. Viele von ihnen hatten Johannes als Propheten angenommen, aber an Jesus glaubten sie nicht. (Siehe JSÜ, Johannes 4:2.)

9. Jesus empfing zuerst nicht die Fülle, sondern „beharrte von Gnade zu Gnade.” Zu irgendeinem Zeitpunkt nach seiner Haft in Machärus schrieb Johannes der Täufer möglicherweise einen Bericht über sein Wirken. Am 6. Mai 1833 offenbarte der Herr dem Propheten Joseph Sinith in Kirtland einen Teil des Berichts des Johannes. In diesem Bericht gab Johannes Zeugnis von der zunehmenden geistigen Entwicklung Jesu.
„Und ich, Johannes, sah, daß er zuerst nicht die Fülle empfing, sondern er empfing Gnade um Gnade; und ... beharrte von Gnade zu Gnade, bis er eine Fülle empfing; .
und er empfing alle Macht, im Himmel wie auch auf Erden, und die Herrlichkeit des Vaters war mit ihm, denn er wohnte in ihm.
Er empfing eine Fülle der Wahrheit, ja von aller Wahrheit.“ (LuB 93:12,13,17,26.)

10. Neuer Text der Lehren Jesu in der Bergpredigt.
• Während seines frühen Wirkens in Galiläa lehrte Jesus das, was als die Bergpredigt bekannt ist. Die JSÜ berichtet, daß Jesus nicht allen Menschen gebot, sich nicht um ihr Leben, um Essen und um ihre Kleidung zu sorgen (so wie es in vielen Übersetzungen zum Ausdruck kommt), sondern daß er den Zwölf Anweisungen für ihre Mission gab und dann nur ihnen jenen Rat gab. Er gebot seinen Jüngern, in die Welt hinauszugehen und das Evangelium zu lehren, sich aber nicht um Weltliches zu sorgen, denn die Welt werde sie hassen und verfolgen und sie aus den Synagogen verjagen. Dennoch sollten die Jünger von Haus zu Haus gehen und die Menschen unterweisen. Jesus verhieß, er werde vor ihnen hergehen und der himmlische Vater werde sie mir allem, was sie an Essen und Kleidung nötig hätten, versorgen. (Siehe JSÜ, Matthäus 6:25-27.)
• Die JSÜ vermittelt uns auch einen tieferen Einblick in das, was Jesus seinen Jüngern bezüglich der Geheimnisse des Evangeliums sagte. In der JSÜ setzt er das Wort Perlen und den Ausdruck „das Heilige”, wie es in Matthäus 7:6 steht, mit den Geheimnissen des Reiches gleich. Dann gebot Jesus seinen Jüngern, in die Welt hinauszugehen und alle zur Umkehr aufzufordern. Er gebot ihnen auch, die Geheimnisse des Reiches für sich zu behalten, denn es sei nicht recht, das Heilige den Hunden zu geben (das heißt, „denen, die nicht würdig sind”; siehe LuB 41:6) oder Perlen den Schweinen vorzuwerfen, denn sie würden sie zertreten. Jesus sagte den Jüngern, daß die Welt nicht das empfangen könne, was nicht einmal sie ertragen könnten. Deshalb sollten die Jünger ihre Perlen nicht der Welt geben, denn die Welt werde sich gegen die Jünger wenden und sie angreifen. (Siehe JSÜ, Matthäus 7:9-11.)

11. Jesus lehrte, daß die Taufe würdig und mit göttlicher Vollmacht vollzogen werden muß. Der Prophet Joseph Smith erfuhr von einem Ereignis im Wirken des Herrn, das zuvor nicht aufgezeichnet worden war: Einmal, im ersten Jahr seines Wirkens in Galiläa, stellten die Pharisäer Jesus zur Rede und fragten, warum er ihre Taufe nicht anerkenne, obwohl sie das Gesetz des Mose befolgten. Jesus antwortete, daß sie das Gesetz nicht wirklich befolgten. Wenn sie das Gesetz befolgten, würden sie ihn empfangen, denn er gebe das Gesetz. Er sagte ihnen, er erkenne ihre Taufe nicht an, da sie ihnen nichts nutze – denn wenn das Neue komme, werde das Alte beiseite getan. (Siehe JSÜ, Matthäus 9:18-21.)

12. Jesus lehrte auch, der Sabbat sei ein Tag, an dem Gott verherrlicht werden solle. Während seines Wirkens in Galiläa sprach Jesus zu den Pharisäern, als er und seine Jünger am Sabbat Ähren gegessen hatten, die sie von einem Feld gesammelt hatten. Dort lehrte Jesus den Grundsatz: „Der Sabbat ist für den Mensch da, nicht der Mensch für den Sabbat.” (Markus 2:27.) Die JSÜ fügt hinzu, daß Jesus den Pharisäern sagte, der Sabbat sei den Menschen als Tag der Ruhe gegeben worden und als Gelegenheit, Gott zu verherrlichen, und nicht einfach als Tag, an dem man sich der Speise enthalte. Jesus sagte, da der Menschensohn den Sabbat gemacht habe, sei der Menschensohn auch Herr über den Sabbat. (Siehe JSÜ, Markus 2:26,27.)

13. Häufiger als bisher bekannt erklärte Jesus offen, wer er war. Die Textkorrekturen, die der Herr dem Propheten Joseph Smith in den vier Evangelien des Neuen Testaments offenbarte, machen deutlich, daß Jesus häufiger in der Öffentlichkeit offen erklärte, wer er war, als es in anderen Übersetzungen überliefert ist:
· Jesus sagte zu Nikodemus, daß die heiligen Propheten, die in der Vergangenheit gepredigt hätten, von ihm Zeugnis gegeben hätten. (Siehe JSÜ, Johannes 3:18.)
· Als Jesus Petrus und Andreas dazu berief, sich ihm in seinem Wirken anzuschließen, sagte er, die Propheten hätten von ihm geschrieben. (Siehe JSÜ, Matthäus 4:18.)
· In Kafarnaum beschuldigten gewisse Männer Jesus, er gebe sich als Sohn Gottes aus. (Siehe JSÜ, Markus 3:21.)
· Später, am Tag nach der Speisung der 5000, lehrte der Herr in der Synagoge in Kafarnaum und sprach offen über sich und seine Mission. Laut der JSÜ sagte Jesus, daß nur derjenige zu ihm kommen könne, der den Willen seines Vaters tue, der ihn gesandt habe. Der Wille des Vaters sei, daß sie den Sohn empfingen, denn der Vater gebe Zeugnis von ihm; und wer dieses Zeugnis empfange und den Willen des Vaters tue, werde bei der Auferstehung der Gerechten von Jesus erhöht werden. (Siehe JSÜ, Johannes 6:44.)
· Die JSÜ berichtet, daß, während Christus in Peräa wirkte, einige aus der Menge zu ihm kamen. Sie fragten, da sie doch die Schriften des Mose und der Propheten hätten, ob ein Mensch, der nach diesen Lehren lebte, nicht ewiges Leben habe.
Jesus antwortete, daß sie die Lehren des Mose und der Propheten nicht wirklich kannten, sonst würden sie an ihn glauben. Diese Schriften sollten von ihm Zeugnis geben, denn er sei gesandt worden, damit sie Leben haben könnten. (Siehe JSÜ, Lukas 14:35, 36.)
· Ebenfalls während seines Wirkens in Peräa verhöhnten einige Pharisäer Jesus. Sie sagten, da sie das Gesetz und die Propheten hätten, würden sie Jesus nicht als ihren Herrscher annehmen, und beschuldigten ihn, er versuche, sich zum Richter über sie zu machen.
Jesus antwortete, das Gesetz und die Propheten gäben von ihm Zeugnis. Tatsächlich hatten alle Propheten, die Aufzeichnungen geführt hatten, sogar bis zu Johannes dem Täufer, seine Zeit vorhergesagt. Warum, so fragte er sie, lehrten sie das Gesetz, leugneten aber das, was geschrieben stehe und verwürfen ihn, den der Vater gesandt habe, das Gesetz zu erfüllen, damit sie alle erlöst werden könnten? (Siehe JSÜ, Lukas 16:16,17,20.)
• Joseph Smith erfuhr, daß Jesus am Tag der Kreuzigung auf die Frage des Pilatus, ob er der König der Juden sei, nicht schwieg, wie es in vielen Bibelübersetzungen steht, sondern eindeutig antwortete, daß er es sei. (Siehe JSÜ, Markus 15:4.)

14. Jesus lehrte, man müsse sich ihm und seinem Evangelium völlig verpflichten. Gegen Ende seines Wirkens in Galiläa begann Jesus, die vollständige Hingabe an ihn und das Evangelium, die erforderlich ist, damit man sich ändert, deutlicher hervorzuheben. Jesus sagte, daß das Kreuz auf sich nehmen, wie es in Matthäus 16:24 heißt, bedeute, auf das, was ungöttlich ist, und jede weltliche Begierde zu verzichten und seine Gebote zu halten. Er forderte seine Jünger auf, seine Gebote nicht zu brechen, nicht einmal um ihr Leben zu retten, denn wer sein Leben in dieser Welt rette (indem er die Gebote breche), werde in der künftigen Welt das ewige Leben verlieren. Wer aber sein Leben in dieser Welt um Jesu willen verliere, werde hernach ewiges Leben finden. Deshalb sollen wir die Welt aufgeben und unsere Seele erretten. (Siehe JSÜ, Matthäus 16:26-29.)
· Während der Prophet Joseph Smith weiter an der Bibelübertragung arbeitete, erfuhr er, daß wir zumindest bereit sein müssen, unser Leben um des Herrn und des Evangeliums willen niederzulegen; wenn wir dazu nicht bereit wären, würden wir das ewige Leben verlieren. Wer aber bereit sei, für den Herrn und das Evangelium das Leben zu verlieren, werde sein Leben auf ewig retten. Deshalb rät uns der Herr, uns seiner nicht zu schämen. (Siehe JSÜ, Markus 8:37,38,40.)
· In der JSÜ sagt uns Jesus, wir müßten, um seine Jünger zu sein, unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Die JSÜ verdeutlicht: unser Kreuz auf uns nehmen, bedeutet, auf alles, was ungöttlich ist und auf weltliche Begierde zu verzichten und die Gebote des Herrn zu halten. (Siehe JSÜ, Matthäus 16:26.) Deshalb rät uns der Herr, unser Herz auf das zu setzen, was er lehrt und uns zu tun gebietet. (Siehe JSÜ, Lukas 14:27,28.)
· Die JSÜ offenbart, daß Jesu,' während seines Wirkens in Peräa weiterhin betonte, wie wichtig es ist, daß wir uns dem Evangelium völlig verpflichten und dadurch zu einem neuen Menschen werden. In Matthäus lesen wir von einem jungen Mann, der es abgelehnt hatte, all seine Habe zu verkaufen und den Armen zu geben. Dazu sagte Jesus: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?” (Matthäus 19:24,25.)
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Die JSÜ fügt hinzu, daß Jesus ihre Gedanken kannte und sagte, wenn die Menschen um seinetwillen alles aufgäben, könne Gott alles, wovon er spreche, möglich machen. (Siehe JSÜ, Matthäus 19:26.)

15. Jesus lehrte, daß kleine Kinder nicht umzukehren brauchen.
Aus der JSÜ geht hervor, daß Jesus seinen Jüngern deutlich sagte, daß kleine Kinder nicht umzukehren brauchen. Während der letzten Zeit seines Wirkens in Galiläa rief Jesus ein kleines Kind zu sich und sagte, der Menschensohn sei gekommen, die zu erretten, die verloren seien, und die Sünder zur Umkehr zu rufen. Er sagte, kleine Kinder brauchten nicht umzukehren und er werde sie erretten. (Siehe JSÜ, Matthäus 18:11.)
Der Prophet Joseph Smith erfuhr, daß die Jünger zu einem späteren Zeitpunkt im Wirken des Herrn in Peräa diesen Grundsatz im Sinn hatten, als sie fälschlicherweise diejenigen zurechtwiesen, die kleine Kinder zu Jesus brachten, damit er sie segne. Bei dieser Gelegenheit sagten die Jünger, es sei nicht notwendig, da Jesus ihnen bereits erklärt habe, daß er kleine Kinder erretten werde. (Siehe JSÜ, Matthäus 19:13.)

16. Jesus sagte, wir dürften uns durch unsere Freunde nicht von seinen Lehren abbringen lassen. Die JSÜ verdeutlicht, was der Herr meint, wenn er sagt, wir sollten die Hand, die uns zum Bösen verführt, abhauen. Er sprach von Menschen, die uns nahestehen und die uns in die Irre führen. Wenn uns beispielsweise unser Bruder zum Bösen verführe und dann seine Sünde nicht bekenne und von ihr ablasse, so solle er ausgetilgt werden. Der Herr sagte, es sei besser für uns, ohne ihn zu leben, als mit ihm in die Hölle zu kommen.
Jesus sagte, dieser Grundsatz treffe auch auf denjenigen zu, dem wir eine Vorbildfunktion zuschreiben; wenn er übertrete, werde er ausgetilgt. Jeder Mensch muß für sich selbst stehen oder fallen und darf sich nicht auf andere verlassen. Es ist besser, ohne solche Freunde und ihresgleichen in den Himmel zu kommen, als mit ihnen in die Hölle geworfen zu werden. (Siehe JSÜ, Markus 9:40–42,44,46–48.)

17. Joseph Smith erfuhr mehr über das, was geschah, als Jesus verklärt wurde. • Der Prophet Joseph Smith sagte: „Der Erretter und Moses und Elija gaben Petrus, Jakobus und Johannes die Schlüssel auf dem Berg, als sie vor ihm verwandelt wurden.” Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 160.) Der Prophet erfuhr außerdem, daß der Herr Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg das Muster gezeigt hat, gemäß dem die Erde verklärt werden soll:
„Doch wer im Glauben ausharrt und meinen Willen tut, ... wird ein Erbteil auf der Erde empfangen, wenn der Tag der Verklärung kommt, wenn die Erde verklärt werden wird, nämlich gemäß dem Muster, das meinen Aposteln auf dem Berg gezeigt worden ist; aber von dem Bericht habt ihr die Fülle noch nicht empfangen.” (LuB 63:20,21.)
• Joseph Smith erfuhr auch, daß der Herr den Begriff Elias für mehr als eine Person benutzt. Als Petrus, Jakobus und Johannes vom Berg herunterkamen, fragten sie Jesus, warum die Prophezeiung besage, daß Elija vor dem großen und furchtbaren Tag des Herrn kommen werde (siehe Maleachi 3:23,24), da Jesus doch schon wirkte, bevor Elija auf dem Berg zu ihnen kam.
Jesus sagte, Elija werde wahrhaftig kommen und alles wiederherstellen, so wie es die Propheten geschrieben hätten, ein Elias sei aber bereits gekommen. Dieser Elias habe ihm den Weg bereitet, aber die Menschen hätten diesen Boten nicht erkannt und hätten mit ihm getan, was sie wollten. Dann bezeichnete Jesus Elias als jemanden, der ihm den Weg bereitet. Da wußten die Jünger, daß Jesus nicht nur von Johannes dem Täufer sprach, sondern auch von anderen, die kommen und alles wiederherstellen sollten, so wie es die Propheten geschrieben hatten. (Siehe JSÜ, Matthäus 17:10-14.)

18. Einige Anhänger Jesu fürchteten sich davor, ihren Glauben an ihn zu bekennen. Der Prophet Joseph Smith erfuhr etwas, das dem Bibelleser zuvor unbekannt gewesen war: Am Ende des dreijährigen Wirkens Jesu sprachen sich einige seiner Jünger und Anhänger offen gegen ihn aus, da sie sich davor fürchteten, gegenüber anderen von ihm Zeugnis zu geben. Aber er sagte, daß dies etwas sei, wovon sie umkehren könnten. (Siehe JSÜ, Lukas 12:10-12.)

19. Wegen des Unglaubens der Juden wurde Jesus geboten, ihnen nur wenig über das zerstreute Israel zu sagen. Jesus erklärte den Juden, er habe noch andere Schafe, die nicht von ihrer Herde seien. Aber wegen der Reaktion der Juden hatte der Vater Jesus geboten, den Juden nichts mehr darüber zu sagen. Jesus sagte später zu den Nephiten: „Ihr seid meine Jünger; und ein ... Überrest des Hauses Joseph....
Soviel aber hat der Vater mir geboten, ihnen Iden Juden] zu sagen – daß ich andere Schafe habe, die nicht von dieser Herde sind; auch sie muß ich herführen, und sie werden meine Stimme vernehmen, und es wird eine Herde sein und ein Hirte.
Nun aber, wegen Halsstarrigkeit und Unglaubens verstanden sie mein Wort nicht; darum wurde mir vom Vater geboten, ihnen darüber nichts mehr zu sagen.” (3 Nephi 15:12,16–18.)

20. Joseph Smith erfuhr vieles, was die Unterweisung, die Jesus seinen Jüngern auf dem Ölberg gab, verdeutlicht. Während seiner letzten Woche in der Sterblichkeit kehrte Jesus zum Tempel zurück, nachdem er ihn am Tag zuvor gereinigt hatte. An diesem Tag sprach Jesus über vieles Wichtige, unter anderem auch über die zukünftige Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Seine Worte riefen Zweifel unter den Jüngern hervor, und die Antwort des Herrn ist als die Predigt auf dem Ölberg bekannt.
Die meisten Übersetzungen dieser Predigt in Matthäus, Markus und Lukas enthalten wichtige Lehren und Prophezeiungen. Aber jahrhundertelang hat die Reihenfolge dessen, was der Herr in dieser Predigt gesagt hat, bei denen, die das Evangelium studieren, manche Fragen aufgeworfen. Folglich ist es nicht verwunderlich, daß der Herr seinem großen Wiederhersteller in den Letzten Tagen, Joseph Smith, bezüglich der Lehren, die er damals auf dein Ölberg verkündet hat, klare und ergänzende Erkenntnisse vermittelt hat.
Diese neuen Erkenntnisse, die dem Propheten Joseph Smith gegeben wurden, sind so umfangreich und berichtigen die bestehenden Bibelübersetzungen so weitgehend, daß es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, hier alles zu untersuchen. Dennoch soll besonders erwähnt werden, daß am 7. März 1831 der Prophet Joseph Smith `Lehre und Bündnisse' 45 erhielt. In Vers 15 bis 59 wiederholt der Herr seine Predigt auf dem Ölberg, „wie er sie seinen Jüngern dargelegt hat" (siehe Vers 16). Am Ende dieser Wiederholung sagt der Herr: „Es ist euch nicht gewährt, noch Weiteres über diese Kapitel zu wissen, bis das Neue Testament übersetzt ist; und darin wird dies alles kundgetan werden.” (Vers 60.) Folglich erhielt der Prophet Joseph Smith zu einem späteren Zeitpunkt in jenem Jahr den Wortlaut von Matthäus 23:39 bis Kapitel 24, so wie er jetzt in der Köstlichen Perle abgedruckt ist. Als der Prophet später das Evangelium nach Lukas übertrug, erhielt er den richtigen Wortlaut der Kapitel 12, 17 und 21 in Lukas, die mit dem Inhalt von Matthäus 24 in Zusammenhang stehen.
In diesen neuen Texten tritt die Struktur der Predigt Jesu deutlich zutage, und diese Struktur verleiht einen neuen Einblick in die Lehren des Herrn. Nachfolgend einiges von dem, was wir erfahren:
• Jesus sagte seinen Jüngern offen: „Dieses Volk wird zerschlagen und unter alle Nationen zerstreut werden.” (LuB 45:19. Das werde noch in „dieser Generation” geschehen (siehe Vers 21).
Und: „Das ist erst der Anfang der Mühsal, die über sie kommen wird.” (Joseph Smith–Matthäus 1:19.)
· Jesus sagte über die Letzten Tage: ,Wenn die Zeit der Andern gekommen ist, wird unter denen, die in Finsternis sitzen, ein Licht hervorbrechen, und das wird die Fülle meines Evangeliums sein.
Aber sie nehmen es nicht an; ... und wegen der Weisungen von Menschen wenden sie das Herz von mir ab." (LuB 45:28,29.)
· Der Herr verdeutlichte die Reihenfolge, indem er sagte, „der Greuel der Verwüstung” werde abermals über Jerusalem kommen (siehe Joseph Smith – Matthäus 1:32). „Die Kräfte des Himmels [werden] ins Wanken geraten sein” (Vers 36), und dann werden die Rechtschaffenen emporgehoben werden. In der JSÜ spricht Jesus von Engeln, die herabkommen und die übriggebliebenen Rechtschaffenen sammeln, wo auch immer sie sind. (Siehe JSÜ, Lukas 17:38 )
· „Aber ehe der Arm des Herrn niederfällt, wird ein Engel seine Posaune ertönen lassen, und die Heiligen, die schlafen, werden hervorkommen, mir entgegen in den Wolken.” (LuB 45:45.) „Dann wird der Herr seinen Fuß auf diesen Berg setzen, und dieser wird sich spalten” (Vers 48), und die Juden werden ihn „erblicken und sprechen: Was sind das für Wunden an deinen Händen und an deinen Füssen?” (Vers 51.)
• Nachdem Jesus die Erde gesäubert hat, „[wird] der Satan ... gebunden werden, so daß er im Herzen der Menschenkinder keinen Platz mehr haben wird” (LuB 45:55).

21. Als Jesus das Abendmahl einführte, erklärte er, daß wir an ihn denken sollen. Der wiederhergestellte Wortlaut dessen, was Jesus beim Abendmahl mit dem Kollegium der Zwölf sagte, erhellt seine Anweisungen bezüglich des Abendmahls und ermöglicht uns einen tieferen Einblick in diese heilige Handlung. Es wird berichtet, daß Jesus während des Mahls Brot nahm und es segnete; dann brach er es, reichte es seinen Jüngern und forderte sie auf, es zu nehmen und zu essen. Die JSÜ macht deutlich, daß das Brot nicht tatsächlich sein Leib, sondern ein Symbol für seinen Leib war. Er gebot seinen Jüngern, das Brot zum Gedächtnis seines Leibes zu essen; wann immer sie dies täten, sollten sie an diese Zeit mit ihm denken.
Mit dem Kelch tat Jesus Christus das gleiche. Nachdem er das Dankgebet gesprochen hatte, reichte er ihnen den Kelch, und sie tranken alle daraus. Dann sagte er, dieser Kelch sei zum Gedächtnis seines Blutes, das für viele vergossen werden würde. Wir erfahren außerdem, daß die Verordnung, die er seinen Aposteln gab, ein neuer Bund war. Sie sollten aller Welt von ihm Zeugnis geben. Wann immer sie an dieser heiligen Handlung teilnahmen, sollten sie an ihn denken und daran, daß er zum letzten Mal während seines Wirkens in der Sterblichkeit mit ihnen aus dem Kelch getrunken hatte. (Siehe JSÜ, Markus 14:20-24.)
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22. In Getsemani wurde nicht Jesus von „Furcht und Angst ergriffen”, sondern das bezieht sich auf seine Jünger. Der Prophet Joseph Smith erfuhr, daß in Getsemani nicht Jesus „von Furcht und Angst ergriffen war”, so wie es in den meisten Bibelübersetzungen steht, sondern die Jünger. Das Herz wurde ihnen schwer, und sie begannen sich zu fragen, ob Jesus wirklich der Messias war. Jesus kannte ihr Herz und gebot ihnen, sich niederzusetzen, während er betete. (Siehe JSÜ, Markus 14:36,37.) Dann nahm Jesus sich Petrus, Jakobus und Johannes vor und wies sie zurecht. Er sagte ihnen, seine Seele sei sehr betrübt, ja sogar zu Tode betrübt. (Siehe JSÜ, Markus 14:38.)
Der Herr offenbarte dem Propheten Joseph Smith hinsichtlich der Intensität des Leidens Jesu bei dem großen Sühnopfer: „Siehe, ich, Gott habe das für alle gelitten, damit sie nicht leiden müssen, sofern sie umkehren; aber wenn sie nicht umkehren wollen, müssen sie leiden wie ich, und dieses Leiden ließ selbst mich, Gott, den Größten von allen, der Schmerzen wegen zittern, aus jeder Pore bluten und an Leib und Geist leiden und ich wollte den bitteren Kelch nicht trinken müssen, sondern zurückschrecken , doch Ehre sei dem Vater: ich trank davon und führte das, was ich für die Menschenkinder vorhatte, bis zum Ende aus.” (LuB 19:16-19.)

23. Den Soldaten, die Jesus kreuzigten, war nicht bewußt, daß sie den Sohn Gottes gekreuzigt hatten. Die Übertragung des Propheten Joseph Smith gibt an, daß die Worte Jesu, „sie wissen nicht, was sie tun” (Lukas 23:34), sich auf die Soldaten, die ihn gekreuzigt hatten, bezog (siehe JSÜ, Lukas 23:35) und daß die Aussage nicht auf einen größeren Kreis von Menschen Anwendung fand, wie manche Übersetzungen glauben machen.
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24. Die letzten Worte Jesu besagten, daß er den Willen seines Vaters getan hatte. Die JSÜ offenbart, daß in den letzten Worten Jesu am Kreuz, von denen in anderen Bibelübersetzungen nicht berichtet wird, unter anderem zum Ausdruck kommt, daß er das, wozu sein Vater ihn gesandt hatte, gehorsam erfüllt hatte. Am Ende seines Leidens, kurz vor seinem Tod, rief Jesus Christus mit lauter Stimme und verkündete seinein Vater, das Werk sei vollbracht und der Wille des Vaters getan. (Siehe JSÜ, Matthäus 27:54.)

25. Als Jesus Christus starb, gab es in der Neuen Welt gewaltige Katastrophen und drei Tage Finsternis. In der Alten Welt, so Lukas, geschah, noch während Jesus am Kreuz hing, folgendes: „Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.
Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei” (Lukas 23:44,45).
Dem Buch Mormon entnehmen wir, daß auch in der Neuen Welt solche Ereignisse stattfanden, darunter Stürme, Unwetter, Donner, Blitz und Erdbeben. Dann „lag Finsternis über dem Land..
Und es begab sich: Drei Tage lang dauerte es, daß kein Licht zu sehen war”, als das Erdenleben des Herrn zu Ende ging. (3 Nephi 8:5—7,19,23.)
Das Wirken des Propheten Joseph Smith ist uns in vielfacher Hinsicht ein Segen. Sogar heute sind sich viele Mitglieder der Kirche des vollen Ausmaßes seines Offenbarungswerks nicht bewußt. Die größeren Erkenntnisse, die er bezüglich Jesu Christi und seiner irdischen Mission und seiner Lehren erhielt, sind keineswegs unbedeutende Offenbarungen.
Der Stern, Juni 1995

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