Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt
von Spencer W. Kimball
Bevor ich zum Präsidenten der Kirche berufen wurde, erhielt ich als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel einmal die Aufgabe, einige Länder Südamerikas zu besuchen, um an mehreren Versammlungen der Heiligen teilzunehmen Wir wurden sowohl von den Ländern als auch von ihren Behörden und der Presse freundlich aufgenommen.
Eine Journalistin, die für eine der größten Zeitungen Brasiliens arbeitete, machte eine Äußerung, die mich interessierte. Sie hatte am Tag zuvor, am Sonntag, meine Ansprache gehört, in welcher ich sehr eindringlich über die Wiederherstellung des Evangeliums gesprochen hatte. Sie fragte mich, weshalb Christus gekreuzigt worden sei.
Ich antwortete: „Weil er sagte .Ich bin der Sohn Gottes'." Ihre nächsten Worte machten mich bestürzt: „Er hätte das nicht sagen sollen, denn er war es ja nicht, oder?"
Ich dachte, sie machte einen Scherz. Für einen Moment schaute ich in ihre Augen und erwartete, daß sie lächeln würde. Aber sie tat es nicht. Und ich erwiderte fest: „Er sagte, daß er der Sohn Gottes sei, weil er es war."
Später las ich einen Artikel In der Osterausgabe einer Zeitung, welche in einer der größten Städte in Südamerika tierausgegeben wurde. Der Autor war ein Geistlicher mit vielen akademischen Graden, welche alle hinter seinem Namen aufgeführt waren. Ich las den ganzen Artikel. Er erwähnte niemals den Herrn des Himmels und der Erde, den Heiland, den Erlöser. Er sprach immer von „Jesus", Er führte zwei oder drei Schriftstellen an, aus denen hervorging, daß Jesus von Nazareth mehr gewesen sein muß, als der Sohn eines Zimmermanns, jedoch nirgends in seiner Abhandlung gab er Christus, der sein teures Blut für ihn vergossen hat, einen anderen Namen. Auf derselben Reise fragte ich 400 Missionare, die zu einer Versammlung zusammengekommen waren: „Was denkt ihr von Christus und den Behauptungen, die er aufgestellt hat?" Daraufhin hörte ich 400 aufbauende Zeugnisse von jungen Menschen — echte Zeugnisse durchdrungen von Glauben.
Ich wurde an die Worte Paulus erinnert: „Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn Ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten." (1 Korinther 2:1-2.)
Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir jemals ein Osterfest feiern könnten, ohne vom Herrn Jesus Christus zu sprechen. Sogar die Teufel wissen ja, daß Jesus Christus ist. Bei einer Gelegenheit fuhren Dämonen aus und schrien: „Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß er der Messias war." (Lukas4:4l,) In einem anderen Fall antwortete der böse Geist: „Jesus kenne ich, und auch Paulus ist mir bekannt. Doch wer seid ihr?" (Apostelgeschichte 19:15.) Und in einer anderen Situation begannen sie sofort zu schreien: „Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zelt zu quälen?" (Matthäus 8:29.)
Ich bin sicher, daß es im Herzen von Pontius Pilatus eine ziemlich feste Überzeugung gab. Sein Gewissen trieb ihn dazu, den Heiland freizusprechen, jedoch aufgrund politischen Ehrgeizes und anderer Faktoren, und trotz der inständigan Bitten seiner Frau, ließ er zu, daß man ihn ans Kreuz schlug. Danach ließ er in drei Sprachen — Hebräisch, Griechisch und Latein — die berühmten Worte ans Kreuz schreiben: „Jesus von Nazaret, König der Juden." Die Juden nahmen Anstoß daran und sagten zu Pilatus: „Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, daß er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben." (Johannes 19:19-22.)
Sie haben von Natanael gelesen, dem Mann ohne Falschheit, der, als er Christus sah, sagte: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel," (Johannes 1:49.)
Paulus hatte kaum seine Wandlung durchgemacht und sein Augenlicht nach seinem ungewöhnlichen Erlebnis wiedererlangt, als er sogleich in die Synagogen ging und sagte: „Er ist der Sohn Gottes." (Apostelgeschichte 9:20.)
Warum meiden Geistliche absichtlich die anderen Namen der Gottheit und erwähnen nur Jesus? Es gibt Zehntausende von Menschen in der Welt, die Jesus heißen. In den spanischsprechenden Ländern findet man sie überall. Sie sprechen es Hä-süs aus, aber es ist der Name Jesus. Jedoch gab es nur einen einzigen Jesus, welcher Fürst des Lichts wurde, der Urheber des ewigen Heils.
Joseph Smith hat gesagt: „Ich hatte tatsächlich ein Licht gesehen, und mitten in dem Licht hatte ich zwei Gestalten gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen, Und wenn man mich auch haßte und verfolgte, weil ich sagte, ich hätte eine Vision gehabt, so war es doch wahr. Und während man mich verfolgte und schmähte und mich auf alle mögliche Weise böse verleumdete, weil ich das sagte, mußte ich mich fragen: ,Wieso verfolgen sie mich, wo ich doch die Wahrheit sage? Ich habe tatsächlich eine Vision gehabt: und wer bin ich, daß ich Gott widerstehen könnte? Oder glaubt die Welt etwa, sie könnte mich dazu bringen, daß ich verleugne, was ich tatsächlich gesehen habe?' Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wußte ich, und ich wußte, daß Gott es wußte; ich konnte es nicht leugnen und wagte es auch gar nicht, denn zumindest wuBte ich, daß ich damit Gott beleidigen und Schuldspruch über mich bringen würde." (Joseph Smith, Lebensgeschichte 1:25.)
Sie erinnern sich, was Petrus sagte, als die Jünger gefragt wurden: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?" Sie sagten, daß die Leute ihn für Elija oder einen anderen Propheten hielten. Und dann sagte der Herr wiederum, und ich kann mir dabei seine forschenden, fragenden und erwartenden Augen vorstellen: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?" Und die Antwort war eine der großartigsten und wunderbarsten, die jemals ausgesprochen wurden: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" Der nächste Satz darf niemals übersehen werden: „Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel." (Matthäus 16:13-17) Mit anderen Worten, kein Mensch hat dir dies gesagt, sondern mein Vater hat es dir kundgetan, eine große Offenbarung ist dir zuteil geworden, und du weißt es.
Ich stellte 400 Missionaren die Frage des Herrn, vor der auch jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf der Erde stehen: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?" Und ich war dankbar für Hunderte von Antworten, die lauteten: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes."
Und dies ist mein Zeugnis für Sie, da6 nämlich Jesus tatsächlich der Christus ist, der lebendige Sohn des lebendigen Gottes.
Veröffentlicht im Mai 1984
Bevor ich zum Präsidenten der Kirche berufen wurde, erhielt ich als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel einmal die Aufgabe, einige Länder Südamerikas zu besuchen, um an mehreren Versammlungen der Heiligen teilzunehmen Wir wurden sowohl von den Ländern als auch von ihren Behörden und der Presse freundlich aufgenommen.
Eine Journalistin, die für eine der größten Zeitungen Brasiliens arbeitete, machte eine Äußerung, die mich interessierte. Sie hatte am Tag zuvor, am Sonntag, meine Ansprache gehört, in welcher ich sehr eindringlich über die Wiederherstellung des Evangeliums gesprochen hatte. Sie fragte mich, weshalb Christus gekreuzigt worden sei.
Ich antwortete: „Weil er sagte .Ich bin der Sohn Gottes'." Ihre nächsten Worte machten mich bestürzt: „Er hätte das nicht sagen sollen, denn er war es ja nicht, oder?"
Ich dachte, sie machte einen Scherz. Für einen Moment schaute ich in ihre Augen und erwartete, daß sie lächeln würde. Aber sie tat es nicht. Und ich erwiderte fest: „Er sagte, daß er der Sohn Gottes sei, weil er es war."
Später las ich einen Artikel In der Osterausgabe einer Zeitung, welche in einer der größten Städte in Südamerika tierausgegeben wurde. Der Autor war ein Geistlicher mit vielen akademischen Graden, welche alle hinter seinem Namen aufgeführt waren. Ich las den ganzen Artikel. Er erwähnte niemals den Herrn des Himmels und der Erde, den Heiland, den Erlöser. Er sprach immer von „Jesus", Er führte zwei oder drei Schriftstellen an, aus denen hervorging, daß Jesus von Nazareth mehr gewesen sein muß, als der Sohn eines Zimmermanns, jedoch nirgends in seiner Abhandlung gab er Christus, der sein teures Blut für ihn vergossen hat, einen anderen Namen. Auf derselben Reise fragte ich 400 Missionare, die zu einer Versammlung zusammengekommen waren: „Was denkt ihr von Christus und den Behauptungen, die er aufgestellt hat?" Daraufhin hörte ich 400 aufbauende Zeugnisse von jungen Menschen — echte Zeugnisse durchdrungen von Glauben.
Ich wurde an die Worte Paulus erinnert: „Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn Ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten." (1 Korinther 2:1-2.)
Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir jemals ein Osterfest feiern könnten, ohne vom Herrn Jesus Christus zu sprechen. Sogar die Teufel wissen ja, daß Jesus Christus ist. Bei einer Gelegenheit fuhren Dämonen aus und schrien: „Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß er der Messias war." (Lukas4:4l,) In einem anderen Fall antwortete der böse Geist: „Jesus kenne ich, und auch Paulus ist mir bekannt. Doch wer seid ihr?" (Apostelgeschichte 19:15.) Und in einer anderen Situation begannen sie sofort zu schreien: „Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zelt zu quälen?" (Matthäus 8:29.)
Ich bin sicher, daß es im Herzen von Pontius Pilatus eine ziemlich feste Überzeugung gab. Sein Gewissen trieb ihn dazu, den Heiland freizusprechen, jedoch aufgrund politischen Ehrgeizes und anderer Faktoren, und trotz der inständigan Bitten seiner Frau, ließ er zu, daß man ihn ans Kreuz schlug. Danach ließ er in drei Sprachen — Hebräisch, Griechisch und Latein — die berühmten Worte ans Kreuz schreiben: „Jesus von Nazaret, König der Juden." Die Juden nahmen Anstoß daran und sagten zu Pilatus: „Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, daß er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben." (Johannes 19:19-22.)
Sie haben von Natanael gelesen, dem Mann ohne Falschheit, der, als er Christus sah, sagte: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel," (Johannes 1:49.)
Paulus hatte kaum seine Wandlung durchgemacht und sein Augenlicht nach seinem ungewöhnlichen Erlebnis wiedererlangt, als er sogleich in die Synagogen ging und sagte: „Er ist der Sohn Gottes." (Apostelgeschichte 9:20.)
Warum meiden Geistliche absichtlich die anderen Namen der Gottheit und erwähnen nur Jesus? Es gibt Zehntausende von Menschen in der Welt, die Jesus heißen. In den spanischsprechenden Ländern findet man sie überall. Sie sprechen es Hä-süs aus, aber es ist der Name Jesus. Jedoch gab es nur einen einzigen Jesus, welcher Fürst des Lichts wurde, der Urheber des ewigen Heils.
Joseph Smith hat gesagt: „Ich hatte tatsächlich ein Licht gesehen, und mitten in dem Licht hatte ich zwei Gestalten gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen, Und wenn man mich auch haßte und verfolgte, weil ich sagte, ich hätte eine Vision gehabt, so war es doch wahr. Und während man mich verfolgte und schmähte und mich auf alle mögliche Weise böse verleumdete, weil ich das sagte, mußte ich mich fragen: ,Wieso verfolgen sie mich, wo ich doch die Wahrheit sage? Ich habe tatsächlich eine Vision gehabt: und wer bin ich, daß ich Gott widerstehen könnte? Oder glaubt die Welt etwa, sie könnte mich dazu bringen, daß ich verleugne, was ich tatsächlich gesehen habe?' Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wußte ich, und ich wußte, daß Gott es wußte; ich konnte es nicht leugnen und wagte es auch gar nicht, denn zumindest wuBte ich, daß ich damit Gott beleidigen und Schuldspruch über mich bringen würde." (Joseph Smith, Lebensgeschichte 1:25.)
Sie erinnern sich, was Petrus sagte, als die Jünger gefragt wurden: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?" Sie sagten, daß die Leute ihn für Elija oder einen anderen Propheten hielten. Und dann sagte der Herr wiederum, und ich kann mir dabei seine forschenden, fragenden und erwartenden Augen vorstellen: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?" Und die Antwort war eine der großartigsten und wunderbarsten, die jemals ausgesprochen wurden: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" Der nächste Satz darf niemals übersehen werden: „Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel." (Matthäus 16:13-17) Mit anderen Worten, kein Mensch hat dir dies gesagt, sondern mein Vater hat es dir kundgetan, eine große Offenbarung ist dir zuteil geworden, und du weißt es.
Ich stellte 400 Missionaren die Frage des Herrn, vor der auch jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf der Erde stehen: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?" Und ich war dankbar für Hunderte von Antworten, die lauteten: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes."
Und dies ist mein Zeugnis für Sie, da6 nämlich Jesus tatsächlich der Christus ist, der lebendige Sohn des lebendigen Gottes.
Veröffentlicht im Mai 1984
Bettinaa - 3. Feb, 21:30